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Medellin, Kolumbien
August 2010
Projekte

Nach unserem erfolgreichen Ausflug in den Tier- und Vergnügungspark „Panaca“ begab ich mich zu meinen Freunden nach Medellin. In der Innenstadt konnte ich dank Kontakten ein Heim besuchen mit über 30 Kindern und Jugendlichen, im Babyalter bis 25 Jahren. Im „Jardin de Amor“ (Garten der Liebe), so der Name des Heims, arbeitet die Leiterin Yolanda mit ehrenamtlichen Helferinnen zusammen, die sich um die Kinder und Jugendlichen sorgen, ihnen bei ihren Schulaufgaben helfen und Mahlzeiten zubereiten. Mehrheitlich stammen die Mädchen und Knaben von der Strasse, wo sie notgedrungen ihr Leben zu meistern versuchten. Dies aus Gründen wie Drogen- oder Alkoholkonsum der Eltern, welche dadurch ihren Führsorgepflichten nicht mehr nachkamen. Auch starke körperliche Gewalt oder sexueller Missbrauch brachte diese jungen Leute dazu, das Leben auf der Strasse jenem in ihrem Elternhaus vorzuziehen. Die schlimmsten Schicksale weisen wohl diejenigen Kinder auf, die als Säuglinge in den Strassen ausgesetzt und von Yolanda gefunden wurden.

 

Als ich das Heim (es ist wohl eher mit einer grösseren Wohnung zu vergleichen) das erste Mal besuchte, liessen mich neben den erwähnten Schicksalen vor allem die ärmlichen Verhältnisse nachdenklich werden. Die Räumlichkeiten waren sichtlich von der Zeit gezeichnet und die Infrastruktur in einem erbärmlichen Zustand. In manchen Schlafräumen fehlten ganze Betten, und es gab nicht einmal genügend elektrische Anschlüsse, um am Abend alle Räume zu beleuchten. Nach meinem Besuch hätte ich am liebsten die ganze Wohnung totalrenoviert, doch wäre dies unserem Budget nicht ganz gerecht geworden ;-) Als ich mir jedoch den Schlafraum der Kleinsten in Erinnerung rief, welche die Nächte zusammengepfercht auf kleinen Matten verbringen müssen, entschied ich mich, dem Heim neue Holzbetten zu kaufen. Das Ziel war, den Kindern und Jugendlichen zumindest einen richtigen und vor allem eigenen Schlafplatz zu geben – in meinen Augen eine absolute Notwendigkeit.

 

Mit meinen dortigen Freunden machten wir uns gleich auf den Weg, um Offerten und Angebote von günstigen, jedoch qualitativ guten „Camarotes“ (aus Platzgründen entschieden wir uns für 3er-Hochbetten) einzuholen. Ein sozial eingestellter Schreiner fertigte uns dann sieben Etagen- oder Hochbetten aus stabilem Holz. Diese waren bereits Ende Juli bereit zu Auslieferung. Kurz vor meiner Rückreise nach Bogotá erreichte mich aber die überraschende Nachricht von Yolanda, sie hätten das Heim möglichst schnell zu verlassen, da das ganze Haus einem Neubau der Stadt weichen soll. Ich bat sogleich die Schreinerei, mit der Auslieferung noch zu warten, ebenfalls die Hersteller der rund 21 Matratzen, welche aus Platzgründen in ihren eigenen Unternehmen nicht besonders erfreut darüber waren. Nach rund einem Monat und etlichen Zu- und wieder Absagen verschiedenster Wohnungseigentümer konnte endlich ein neuer Platz für das Heim gefunden werden. Das Warten hatte ein Ende!

 

Als unsere Betten dann ihr vorgesehenes Endziel, den „Garten der Liebe“ erreichten, stand dem grossen Fest nichts mehr im Weg. Die Freude der Kinder und ehrenamtlichen Betreuerinnen war riesengross.

 

Dank eurer Unterstützung konnten wir dem Heim „Jardin de amor“ viel Freude schenken. Damit sich aber niños jugando auch weiterhin mit solchen Projekten in Lateinamerika für Kinder und Jugendliche einsetzen kann, sind wir permanent auf eure finanzielle Unterstützung angewiesen. Schon am nächsten Freitag, 3.September 2010 um 22 Uhr habt Ihr wieder die Möglichkeit, niños jugando zu unter die Arme zu greifen. Besucht uns im Konzerthaus Schüür in Luzern für das grossartige Benefizkonzert 2010 unserer hauseigenen, rund 13-köpfigen Latino-Band DAR VIDA. Es erwartet euch ein musikalisches Highlight mit feurigen Rhythmen zum Sommerende! Der Eintritt von 25 Franken geht dabei vollumfänglich in die Projekte von niños jugando.

 

Wir zählen auf Euch!

 

Es grüsst

Dani Scherrer

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