Die Bekanntschaft mit dem Kinderheim "Bambi" war ein ziemlicher Glücksfall. Die neuen Freunde in Medellin vermittelten uns an weitere Heime in Bogotá. Die Hauptstadt von Kolumbien besitzt drei „Hogares-Bami“, welche im ärmeren, südlicheren Stadtteil verteilt liegen. Die Heime mit insgesamt rund 90 Kindern existieren schon seit einigen Jahren, sind jedoch, was die einzelnen Räumlichkeiten anbelangt, einiges kleiner und düsterer als das Heim in Medellin. Wir erhofften uns auch hier, gleich wie in Medellin, einen spontanen Besuch abstatten zu können. Lustigerweise schien man uns jedoch schon zu erwarten, erhielten wir doch noch am gleichen Tag eine Privataudienz mit der Hauptleiterin aller Bambi-Kinderheime in Kolumbien, Diana Palacio. Mit ihr konnten wir in einer überaus offenen und sympathischen Art und Weise über die Entwicklung und Bedürfnisse aller Heime in Kolumbien sprechen. Da die Heime in Bogotá schon längere Zeit existieren, waren sie auch, was den Bestand an didaktischen Spielsachen anbelangt, besser ausgerüstet.

 

Es existieren jedoch erste Versuche, das oftmals enorme Aggressionspotential der Kinder mittels Musik zu therapieren. Eine Idee, die uns äusserst sinnvoll erschien. So trafen wir uns einen Tag später mit Rosio, der Direktorin der drei Kinderheime von Bogotá, um verschiedenste Musikinstrumente im Zentrum der Stadt zu kaufen. Da jedoch hier alle gekauften Gegenstände zuerst ins Inventar der drei Heime aufgenommen werden musste, endete der Tag nicht, wie in Medellin, in einer grossen Geschenkeparty.

 

Allgemein erstaunte uns die leicht kühlere Atmosphäre, welche in den Heimen herrschte, trotz der ebenfalls enorm herzlichen und aufopferungsvollen Betreuung. Neben den kleineren Räumen und dem kühleren Wetter – Bogotá liegt immerhin auf rund 2600 Meter – könnten die Gründe auch im auffällig unruhigen Verhalten der Kinder liegen. Wie uns Diana mitteilte, erlitten viele der ebenfalls 0-6 jährigen Kindern schwere körperliche wie sexuelle Misshandlungen, was zu starken Verhaltensauffälligkeiten führte, wie wir sie in dem Ausmass bei den Kindern in Medellin nicht angetroffen haben. Daher wurde ein spezielles Zusatzprojekt entwickelt mit dem Ziel, die oftmals heimat- wie arbeitslosen Eltern wieder in die Gesellschaft zu integrieren, um so den betreuten Kindern eine Rückkehr mit stabileren Verhältnissen bieten zu können.

 

Rosio erklärte uns auch, dass Ausflüge in ihrem kleinen 9-Plätzer-Büsschen nur beschränkt möglich sind. Somit sei es seit langem ein Traum, eines Tages einen Ausflug in den rund anderhalbstunden entfernt liegenden Tierpark „Panaca“ machen zu können. Natürlich fühlten wir uns dazu auserwählt, den grösseren Kindern, die bereits laufen konnten, diesen Traum zu erfüllen. Wir besuchten also mit 33 Kindern und 10 Erwachsenen den kinderfreundlich angelegten Tierpark ausserhalb von Bogotá.

 

Gleich vorneweg, es war ein rundum gelungener Ausflug. Nach einer abenteuerlichen Fahrt in einem alten Buss erwartete uns ein herrlicher Tag ohne Regen, ganz entgegen den schlechten Wetterprognosen. Nach der Ankunft wurde zuerst einmal ausgiebig zu Mittag gegessen. Gestärkt wurde die wilde Horde dann voller Erwartungen in den Park losgelassen. Nur mit Mühe gelang es es den Betreuerinnen und uns, die kleinen Wilden einigermassen geordnet von einem Gehege zum nächsten zu leiten. Das grossräumige Areal mit seinen vielen Grünflächen und Spielplätzen verleitete die Kleinsten immer wieder zu wilden Sturmangriffen, welche meistens von fröhlichem, lautem Geschrei begleitet wurden. Der Höhepunkt stellte das „Säulirennen“ in einer kleinen Arena mitten im Park dar, wo sich alle die wollten, in einem Wettlauf mit den Vierbeinern messen konnten. Der wilde Nachmittag endete nach einer erneuten Schlacht auf einer Spielwiese mit einer totmüden Heimfahrt.

 

Es war ein erlebnisreicher und äusserst heiterer Nachmittag, den wir mit den Kindern verbringen durften. Einmal mehr also ein gelungener Anlass, nicht zuletzt auch dank dem guten Wetter (wie von Petrus gewollt, setzte erst während der Rückfahrt starker Regen ein ;-)

 

Vielen Dank und bis bald!

 

Daniel und Sandro

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